Fahrassistenten sorgen für trügerische Sicherheit

(akz-o) Automatisierte Fahrassistenten sollen nicht nur mehr Fahrkomfort, sondern auch ein höheres Sicherheitsgefühl bieten. Bis zum Jahr 2022 will das Bundesverkehrsministerium so gar Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen in den Regelbetrieb bringen. Doch wie beeinflussen smarte Fahrassistenten das Sicherheitsgefühl der deutschen Autofahrer schon heute? Einen Blick in die Praxis liefert die aktuelle infas quo-Studie im Auftrag des Direktversicherers DA Direkt. Die Untersuchung zeigt, dass jeder zweite deutsche Autofahrer in Gefahrensituationen kein Vertrauen in die aktuelle Assistenztechnik hat. Viele sind misstrauisch, weil sie Angst haben vor technischen Problemen. Und mehr als jeder Dritte befürchtet eine gefährliche Ablenkung. Mobilitätsdienstleister und Autohersteller müssen also noch Überzeugungsarbeit leisten, damit intelligente Fahrassistenten auch emotional akzeptiert werden.

Ablenkung ist eine unterschätzte Gefahr
In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Autofahrer häufig bis sehr häufig während der Fahrt abgelenkt. Laut Untersuchung sind 37 Prozent durch andere Autofahrer abgelenkt, jeder Dritte wird durch Fahrradfahrer abgelenkt. Fußgänger sorgen immerhin noch bei 16 Prozent der Befragten für Ablenkung. Jeder zweite Autofahrer in Deutschland fürchtet durch andere Verkehrsteilnehmer eine so starke Ablenkung, dass es zu Unfällen käme.

Routinetätigkeiten mit hohem Gefahrenpotenzial
Die DA Direkt-Studie macht verliert. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist das Navigationsgerät – rund jeder achte Autofahrer lässt sich durch die Bedienung während der Fahrt stark ablenken. Für fehlende Aufmerksamkeit sorgen auch die Angewohnheiten, während der Fahrt zu essen und zu trinken oder zu flirten.
Jeder Zehnte ist durch Verkehrsschilder abgelenkt. Kein Wunder, immerhin soll es bundesweit mehr als 20 Millionen geben.

Gesetzeswidrig
Im Gegensatz zum Durchschnittswert von deutschlandweit 18 Prozent, nutzt bei den 18- bis 29-jährigen Autofahrern mehr als jeder Dritte bei jeder oder fast jeder Fahrt das Smartphone – dabei handeln sie grob fahrlässig und gesetzeswidrig. Und fast jeder Zweite in dieser Altersklasse nutzt das Smartphone, um während der Fahrt Fotos zu schießen und zu versenden.