Mit dem Haikutter über die Ostsee: Hanse Sail sucht Teilnehmer für Regatta

Traditioneller Segelwettbewerb findet 2022 am 10. August zwischen dem dänischen Nysted und Rostock statt / Es werden noch Eigner und Mitsegler gesucht
ROSTOCK. Ein historisches Spektakel auf dem Wasser: Bereits zum 13. Mal lädt die Hanse Sail am Vortag des weltgrößten jährlich stattfindenden Treffens von Traditionsseglern und Museumsschiffen Eigner historischer Haikutter zur gleichnamigen Regatta ein. Am 10. August 2022 gilt es vom süddänischen Nysted aus, wo zeitgleich ein Haikutter-Festival stattfindet, über die Ostsee nach Rostock zu segeln – auf dem schnellsten Weg, vor allem jedoch mit jeder Menge Spaß. Wer im Besitz von einem der gut hundert Jahre alten Segelschiffe ist und Freude daran hat, sich für den Erhalt der Bootsklasse einzusetzen, kann sich unter www.hansesail.com anmelden. Liegt sogar ein Sicherheitszertifikat für die Beförderung von Mitseglern vor, können auch Mitsegelfahrten angeboten werden. Alle Teilnehmer erhalten ein Startgeld, die sogenannte Haikutter-Tax, deren Höhe sich an Sponsoren-Beiträgen und der jeweiligen Schiffslänge orientiert.
Ein Erlebnis für Fans historischer Schiffe: Mitsegelmöglichkeit
Auch Hobbykapitäne und Liebhaber von Traditionsschiffen ohne eigenes Boot haben die Chance, die Haikutterregatta hautnah zu erleben. Das Hanse Sail Büro bietet Mitsegelangebote für 119,50 Euro pro Person an. Inklusive sind die Fährpassage von Rostock nach Gedser, ein Bustransfer nach Nysted, die Teilnahme an der Regatta auf einem Haikutter samt Bord-Verpflegung sowie die Reiseleitung. Los geht es am 10. August 2022 um 5.00 Uhr morgens am Fährterminal von Rostock, das Ende des erlebnisreichen Tages leitet am Nachmittag die Ankunft des Haikutters im Rostocker Stadthafen ein. Buchungen sind telefonisch unter 0381-381 29 74 (oder -75) sowie über die Webseite www.hansesail.com möglich.
Eisfest und überaus seegängig: Das sind Haikutter
Haikutter wurden ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Dänemark gebaut und vor allem zum Fischfang in nördlichen Gewässern eingesetzt. Der Rumpf der bis zu 19 Meter langen Segelschiffe ist aus massiven Eichenplanken und Spanten gefertigt und mit zusätzlichen wasserdichten Schotten ausgestattet – dadurch bekommt er eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit, die einen Einsatz im eisdurchsetzten Nordpolarmeer ermöglichte. Seinen Namen hat der Haikutter aufgrund seines baulichen Vorteils gegenüber klassischen Fischkuttern erhalten, da er wesentlich beweglicher war und, wie ein Raubfisch, anderen Kuttern oft die Fänge streitig machte. In Deutschland gibt es heute nur noch rund 20 segelbereite Haikutter. Einer der bekanntesten ist die „Dagmar Aaen“ des Abenteurers Arved Fuchs, die vom Museumshafen Flensburg aus regelmäßig zu Expeditionen in die Arktis aufbricht.
Weitere Informationen: www.hansesail.com

Foto:
Haikutter-Regatta von Nysted nach Rostock
© Herbert Böhm