Stadtbibliothek Kröpelin feiert Jubiläum
100 Jahre Leseförderung in der Schusterstadt
Im Wandel der Zeit
Die Geschichte der Bibliothek geht bis auf das frühe 20. Jahrhundert zurück. Am 5. November 1924 fasste die Stadt Kröpelin den Beschluss zur Eröffnung einer Volksbücherei. Sie wurde im Schulhaus in der Wismarschen Straße, im 1. Stock Klasse 5 eröffnet. 300 Mark standen für den Einkauf neuer Bücher zur Verfügung. Zur Auswahl der Bücher und für die Verwaltung wurde eine Kommission, bestehend aus Herrn Behrens und Herrn Scheper gewählt, und Herrn Rektor Werges beigeordnet. Bildung für Alle war das Anliegen der Stadt. Am 2. Dezember 1946, nach dem Krieg, wurde nach einer umfangreichen Aussonderung die Volksbücherei wiedereröffnet. 715 Bände stehen in einem 12 m² großen Raum in der Wismarschen Straße für die lesehungrigen Einwohner bereit. Frau Gertrud Woticky organisierte couragiert neue Bücher für die Volksbücherei. Zu sehen in unserem Film auf der Homepage der Stadtbibliothek www.bibliothek-museum-kroepelin.de „Die Zeitreise der Bibliothek“.
Ein „Kinder Leseraktiv“ begleitete über viele Jahrzehnte die Bibliotheksarbeit von Frau Rieck. Andreas und Ines Crull, Margot und Elke Fischer, Petra Lange, Heidrun Küster, Sabine Mai, Verena Nieschalk, Katrin Schwarz, Jane Steinhöfel, u.a.
Die Kinder identifizierten sich mit dem kostenlosen schmökern in Ihrer Bibliothek und sind der Einrichtung bis heute treu. Nach einem bescheidenen Anfang wurden 3 Lehrlinge ausgebildet, Kröpeliner Mädchen.Zwei Frauen profilierten sich später in einem Fernstudium zu Diplombibliothekarinnen. Der Bestand wuchs, neue Räume kamen im Haus Wismarsche Straße 2 dazu. Ein Buchverkauf des Volksbuchhandels mit einem Verkaufsregal wurde in der Bibliothek geschaffen, zum Nutzen aller Kröpeliner.
Mehr als eine Buchausgabe
In den 80er Jahren, mit 4 Kolleginnen, übernahm die städtische Einrichtung die Funktion einer Zentralbibliothek mit 9 Gemeindebibliotheken. (1982 Altenhagen, Biendorf, Jennewitz, Jörnsdorf, Schmadebeck, Steffenshagen, 1985 Bastorf, Reddelich, Wittenbeck) Eine Phonothek mit einer Schallplattenplattenausleihe entstand.
Ein Umzug der Bibliothek in die Räume der alten Sparkasse erfolgte 1999 kurz vor der 750 Jahrfeier der Stadt. Nach einem Antrag der Bibliothek an die Wohnungsverwaltung WIG wurden die Gitter vor den Fenstern entfernt und das Haus von außen gestrichen. Neue Medien wie CD`S und DVD`s, Zeitschriften, kamen in die Ausleihe.
Das Computerzeitalter
beginnt
Im Jahr 2000 wurde der Tresorraum der Sparkasse, durch die Kröpeliner Firmen Werges und Dombrowski-Bau, eine Woche lang, für den neuen Computerraum umgebaut. Zwei Computerarbeitsplätze entstanden durch Fördermittel der Luft-und Raumfahrtbehörde. Die Ausleihe über den Computer startete 2006.
Ein Ort der Begegnung
und prägend für die
Stadtgesellschaft
Die Nutzung der Bibliothek änderte sich mit dem Umbau der Stadtbibliothek 2008 – 2010. Ein Umzug für ein Jahr in die „Alte Koppelschule“ wurde notwendig. Die Kröpeliner nahmen die weiten Wege zur Schule auf sich und blieben ihrer Bibliothek treu. Die Neueröffnung der Bibliothek und des Stadtmuseums 2010 und des Ostrockmuseums 2015 in den oberen Etagen des Hauses bedeutete für die Mitarbeiter eine Neuorganisation der Arbeitsabläufe mit mehr Publikum / Veranstaltungen über 3 Etagen und den Katalogarbeiten für 3 Einrichtungen. Diese Arbeiten wurden durch Kollegen in der ABM-Maßnahme in den 90er Jahren, durch das Programm Bürgerarbeit aus Mitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfond des „Verein Perspektive für die Region Bad Doberan“ e.V. 2014, sowie des Bundesfreiwilligendienst 2018 unterstützt. Ein Wintergarten für Veranstaltungen entstand. Die Bibliothek, wurde zu einem öffentlichen Raum, in dem man sich trifft. Ab sofort waren Veranstaltungen der Leseförderung mit den Kindergärten, der Grundschule „Am Mühlenberg“
AWO Frauengruppen, Veranstaltungen des neu entstandenen Stadtmuseums und kleinen Veranstaltungen der „Rocknacht“ des Ostrockmuseums, ein Ort als Sitzungsraum für Parteien, möglich.
Nach einer dreijährigen Bearbeitungsphase eröffneten wir im September eine Fischertechnikbaukästen, Minicomputer, Literatur zu MINT-Themen, E-Book Reader, elektronische Bausätze, ein 3D-Drucker stehen bereit. Zu 100% gefördert durch das Ministerium für Kultur, dem Verein Deutscher Ingenieure, in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock. Neue Partner zur Nutzung der MINT – Bausteine fanden wir. Diese neuen Möglichkeiten eröffneten der Bibliothek einen enormen Imagegewinn bei den Gästen und Einwohnern der Stadt. Die Wahrnehmung des Ortes „Bibliothek“ steht im Fokus beim Eintritt der Museumsgäste in unser Haus, in der Hauptstraße.
Die klassische Büchereiarbeit, mit dem physischen Buch, wird heute durch das Angebot der „Onleihe Mecklenburg-Vorpommern“ ergänzt. Laden Sie sich, nach einer erfolgten Anmeldung in der Bibliothek, e-Book`s, e-Audios, E-Paper auf Ihr privates Endgerät.
Die Stadtbibliothek erneuert ständig Ihren Bestand. Ältere Bücher werden aussortiert und im „Treppenhausflohmarkt“ zu einem symbolischen Preis zum Verkauf angeboten.
Festjahr 2024
Im gesamten Jahr 2024 finden Lesungen in der „Lesezeit“ Kröpeliner lesen für Kröpeliner u. a. mit Annemarie Stoltenberg statt. Autorenlesungen mit dem Literaturhaus Rostock für Kinder werden organisiert: z.B. mit Tina Kemnitz oder Torben Kuhlmann; Puppentheater stehen hoch im Kurs bei den Kröpeliner Kids. Projekte: gefördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur z.B. „FerienLesLust“ „Quere Vielfalt“ „Erzählkoffer“ „Onilo“ bereichern unsere Arbeit vielfältig. Das genaue Programm der Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage www. bibliothek-museum-kroepelin.de
Neue Projekte für 2025
Die Streaming Plattform
Ein Dank an die Einwohner und Gäste, die Stadtvertreter der Stadt Kröpelin, die durch die Nutzung ihrer Bibliothek die Einrichtung inhaltlich 100 Jahre wachsen ließen.
Die Festveranstaltung zum 100. Bibliotheksgeburtstag war am 9. November in der „Mühle“ in Kröpelin.
Stadtbibliothek
Hauptstraße 5, Kröpelin
Tel. 038292 682
bibliothek-museum-kroepelin.de