Gesundheitstipps – soziale Phobie – Die Furcht von anderen schlecht bewertet zu werden

Sozialphobiker leiden an einer dauerhaften, unangemesserien Furcht in Situationen, in denen sie mit anderen Menschen zutun haben und sich deren Bewertung ausgesetzt fühlen. Häufig bezieht sich die Angst auf fremde Menschen, Autoritätspersonen oder Menschen anderen Geschlechts. Es quält sie im Mittelpunkt der Betrachtung durch andere zu stehen, sie befürchten zu versagen, dumm zu wirken, sich ungeschickt zu verhalten, sich lächerlich zu machen, zurückgewiesen zu werden oder gedemütigt zu werden. Bei Menschen mit einer sozialen Phobie vergrößert sich die Angst zunehmend und führt zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität. Man reist nicht mehr gern, geht ungern in Städten einkaufen, vermeidet anstehende wichtige Auseinandersetzungen mit Mitmenschen, Gespräche mit Kollegen, geht nicht zu Familienfeiern, man isoliert sich von anderen.

Die Betroffenen haben Angst das man ihnen ihre innere Aufgeregtheit und Nervosität ansieht, das andere es mitbekommen, das man sich im Umgang mit anderen Menschen sehr schwer tut. In Beziehungen haben die Betroffenen Angst nicht mehr gemocht zu werden, wenn man erst erkannt hat wie sie wirklich sind.

Wenn Menschen mit sozialer Phobie die Stress machenden Situationen nicht vermeiden können stehen sie unter starken Ängsten und leiden auch körperlich: es können Herzrasen, Schwitzen, Verkrampfungen, Erröten, Sprechhemmungen, Kopf- und Magenschmerzen, Atemnot und Panikgefühle dazu kommen. Es entsteht auch eine Angst – vor der Angst – die kommen könnte.

Sozialphobiker zeigen schon in Erwartung einer Situation starke Angst, z.B. Gespräch mit dem Chef, Einladung zu einer Feier, usw., schon die Vorstellung der kommenden Situation löst häufig körperliche Beschwerden aus. Die starke Angst des Betroffenen verursacht zum Beispiel ein „Zittern beim Trinken“ wenn wir einer so genannten Respektsperson gegenüber sitzen, die Person bemerkt es dann und reagiert darauf so das der Phobiker noch mehr Angst vor einem Fehlverhalten bekommt. Ein Teufelkreis aus Angst vor Entdeckung und Vermeidung kann entstehen. Fallbeispiel: Ein 32 j. Mann, ledig ohne Kinder, Angestellter in einer Buchhandlung.

Der Mann berichtet, vor 2 Jahren, als er sich mehreren Kunden gegenüber sah, habe er zum ersten Mal ein Gefühl starker Angst mit Zittern und Atemnot verspürt, in der Folge sei dieser nicht aushaltbare Druck mit Zittern, starker Atemnot, Herzrasen und Schweißausbrüchen immer häufiger in Situationen aufgetreten, wo er sich beobachtet bzw. kontrolliert gefühlt habe. So z. B. im Bus, an der Ladenkasse, wenn man ihm

bei der Arbeit beim Schreiben zugeschaut habe, habe er vor zittern kaum schreiben können. Er habe auch starke Versagensängste und Minderwertigkeitsgefühle. Als eine berufliche Veränderung vorgesehen war in der der Mann noch mehr im Blickpunkt der Kunden stand, habe er sich in eine regelrechte Panik hineingesteigert. Er versuchte immer mehr Situationen zu vermeiden in denen er sich beobachtet fühlte. Der Mann wurde psychotherapeutisch behandelt, ebenso fand eine Klärung mit dem Arbeitgeber statt, der den Mann vorübergehend an anderer Stelle einsetzte. Nach 6 Monaten psychotherapeutischer Behandlung war der Mann wieder in der Lage seinem Beruf ohne Beeinträchtigungen nach zu gehen.

Th. Herrmann
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